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Großbritannien erkennt Völkermord durch den IS in 2014 an den Êzîdinnen und Êzîden offiziell an

Die Entscheidung des Vereinigten Königreichs folgt dem Urteil des Frankfurter Oberlandesgericht, welches im November 2021 einen IS-Kämpfer unter anderem des Völkermords und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit für schuldig befunden hat.

Der Staatsminister für den Nahen Osten, Lord Ahmad, gab diese Entscheidung im Vorfeld der Gedenkveranstaltung 27 êzîdischer Organisationen zum 9. Jahrestag der vom IS begangenen Gräueltaten gegen das êzîdische Volk am 1. August in Bagdad/ Irak bekannt, woran auch wir uns beteiligten. Lord Ahmad führte aus: “Das êzîdische Volk hat vor 9 Jahren unter den Gräueltaten des IS sehr gelitten und die Auswirkungen sind bis heute zu spüren. Gerechtigkeit und Rechenschaft sind der Schlüssel für diejenigen, deren Leben zerstört wurde. Heute haben wir die historische Erkenntnis gewonnen, dass am êzîdischen Volk ein Völkermord begangen wurde. Diese Feststellung bestärkt uns in unserem Engagement, dafür zu sorgen, dass die Êzîdinnen und Êzîden die ihnen zustehende Entschädigung erhalten und Zugang zu umfassender Gerechtigkeit erhalten. Das Vereinigte Königreich hat immer die Position vertreten, dass die Feststellung eines Völkermordes von zuständigen Gerichten und nicht von Regierungen oder außergerichtlichen Stellen getroffen werden sollte.

Während seines Besuchs im Irak begrüßte Lord Ahmad auch die Fortschritte bei der Verabschiedung des Gesetzes für êzîdische Überlebende, welches den Überlebenden Entschädigung zusichert. Er hob weiter das Engagement des Vereinigten Königreichs hervor, den Irak bei der vollständigen Umsetzung dieses Gesetzes zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Überlebenden umfassende Unterstützung und Zugang zur Gerechtigkeit erhalten.

„Wir begrüßen die Anerkennung des Genozids an Êzîdinnen und Êzîden durch Großbritannien. Unsere Hoffnung, dass weitere europäische Länder die IS-Rückkehrer vor den Gerichten strafrechtlich belangen und infolgedessen die politische Anerkennung des Genozids in Gang gesetzt wird, scheint zu fruchten. Dies zeigt, dass unsere Bemühungen auf positive Resonanz stoßen und wir für unser Volk weiterkämpfen müssen“, führt Zemfira Dlovani, stellv. Bundesvorsitzende des ZÊD aus.

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Bundestag erkennt den Völkermord an Êzîden an

Heute ist ein historischer Tag für die êzîdischen Gemeinschaft in Deutschland: 

Der Bundestag hat heute, dem 19.01.2023, entschieden, den Genozid an den Êzîden in der Nacht vom 02. auf den 03.08.2014 anzuerkennen. 

Der Zentralrat der Êzîden dankt allen Êzîdinnen und Êzîden, Freundinnen und Freunden der Êzîden, dem Vorstand und allen Mitgliedern des ZÊD für ihren Einsatz für die Anerkennung des Genozids. Dem Deutschen Bundestag danken wir für diese historische Entscheidung. 

Wir sind nicht am Ende unserer Arbeit, sondern mittendrin. 

Hol hola Tawisî Meleke!

Berichterstattungen

Bundestag erkennt IS-Verbrechen an Jesiden als Völkermord an

Der Bundestag hat die Verbrechen des IS an den Jesiden als Völkermord anerkannt. Das Parlament stimmte am Donnerstag, 19. Januar 2023, einem gemeinsamen Antrag (20/5228) der Ampelfraktionen und der CDU/CSU-Fraktion zu, die gefordert hatten, die 2014 von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) auf irakischem Territorium begangenen Gewalttaten im Sinne des Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes der Vereinten Nationen als Genozid einzustufen. Tausende Angehörige der religiösen Minderheit waren durch den IS verschleppt, vergewaltigt, versklavt und ermordet worden. Der Parlamentsbeschluss stehe stellvertretend für das ganze Land, betonte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen). „Deutschland erkennt den Völkermord an den Jesidinnen und Jesiden als Gesellschaft an.“

Lesen Sie diesen Beitrag, alle Reden sowie den Antrag im Bundestag dazu auf der Internetseite des Deutschen Bundestages.

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Interview der Vorsitzenden Zemfira Dlovani mit der Tagesschau zur Entscheidung des Bundestags, den Völkermord an Êzîden anzuerkennen

Sehen Sie hier das Interview der Vorsitzenden Zemfira Dlovani mit der Tagesschau, ausgestrahlt am 13.01.2022 bei tagesschau24: 

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Dieser Antrag, und hoffentlich die Entscheidung am 19. Januar 2023, ist von enormer Bedeutung, wenn nicht elementar.

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ZÊD besucht Veranstaltung der Êzîden auf Einladung von Mir Hazim

Mir Hazim Tahsin Saied Beg ist das derzeitige weltliche Oberhaupt der Êzîdinnen und Êzîden. Er ist der Sohn vom damaligen weltlichen Oberhaupt der Jesiden Mir Tahsin Saied Beg. Hazim Tahsin Saied Beg wurde am 27. Juli 2019 in Lalisch im Norden des Iraks zum weltlichen Oberhaupt der Êzîden ernannt. Er lud die Êzîden am 07.01.2023 ein, um die aktuelle Situation sowie die Zukunft der Êzîden zu besprechen und zu beraten. Vertreter von 26 Mitgliedervereinen des Zentralrates der Êzîden in Deutschland waren mit mehreren Mitgliedern aus den jeweiligen Gemeinden präsent. 

Mir Hazim ruft zur Einigkeit auf und stellt klar, dass Êzîden weltweit eine hervorragende Arbeit leisten.

Unser stellvertretender Bundesvorsitzender, Dr. Irfan Ortac hielt eine starke Rede und betonte wie wichtig die Einigkeit unter den Êzîden ist. Dabei hat er die Stärke des ezidischen Volkes hervorgehoben:
 

 

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ZÊD trifft Fraktionen der SPD, Grünen, FDP und CDU anlässlich der Anerkennung des Völkermordes an den Êzîdinnen und Êziden

Die Spitze des Zentralrates und Vertreter der Stämme aus Shingal waren wieder Mal, auch an kalten Tagen, für unser Volk im Einsatz.


Heute fand in Berlin ein Beratungsgespräch zwischen den Antragstellern (SPD, CDU, Die Grünen und FDP) und dem Zentralrat mit den Vertretern der Stämme aus Shingal anlässlich der Anerkennung des Völkermordes an den Êzîdinnen und Êzîden durch den Islamischen Staat im Jahre 2014 statt.

 

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Antrittsbesuch bei Josefine Paul in Düsseldorf

Am 14. November 2022 traf unsere Vorsitzende Zemfira Dlovani die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, Josefine Paul in Düsseldorf. 

Dlovani berichtete der Ministerin über die Herausforderungen, vor denen insbesondere die êzîdischen Familien stehen, die seit dem 2015 aus dem Nordirak nach Deutschland geflüchtet sind. Auch wurde über die Sonderkontingente gesprochen, die im Koalitionsvertrag verankert sind. Êzîdinnen und Êzîden Leben im einer bemerkenswert großen Anzahl in Nordrhein-Westfalen, sie gestalten das gesellschaftliche Zusammenleben mit und sind meist gut integriert.

 

„Lassen Sie uns dieses Treffen als Auftakt sehen und uns regelmäßig austauschen,“ so die Ministerin.

„Das Angebot nehmen wir selbstverständlich gerne an und werden unsere Zusammenarbeit nunmehr intensivieren. Es war ein erfrischend offenes und ehrliches Gespräch, bei dem man sofort merkt, dass die Ministerin nicht nur ein offenes Ohr für unsere Belange und Anliegen hat, sondern sie ihre Unterstützung ernst meint.“ sagt Dlovani.

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Treffen mit Dr. Tobias Runkel vom Auswärtigen Amt

Heute traf sich unsere Vorsitzende Zemfira Dlovani mit dem Botschafter und Beauftragten für Nah- und Mittelost, Dr. Tobias Runkel. Es wurde unter anderen über die Lage der Êzîden in Sinjar gesprochen, über den Wiederaufbau und Perspektiven für sie, sowie Sonderkontingente.

Danke für das offene und ehrliche Gespräch! Wir sind uns einig, langfristig müssen die Êzîden nach Sinjar zurück, in ihre Heimat! Dafür müssen wir uns alle gemeinsam einsetzen. Es tut gut zu erfahren, dass der Wiederaufbau auch für die Bundesregierung ein zentrales Thema ist und bleibt.

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ZED fordert freie Religionsausübung weltweit auf Kölner Gespräche 2022

Die Vorsitzende des Zentralrates der Êzîden in Deutschland, die Rechtsanwältin Zemfira Dlovani, betonte die lange gemeinsame Verfolgungsgeschichte von Christen und Jesiden im Nahen Osten. 2014 sei unter der Herrschaft der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) der Gipfel der Verfolgung erreicht worden. Es sei das Anliegen der Jesiden, dass sie irgendwo leben könnten, wo sie ihre Religion frei ausüben könnten. Eine Rückkehr in ihre Heimat sei derzeit noch ausgeschlossen, da es dort für sie keine Sicherheit gebe und viele Dörfer noch zerstört seien. Dlovani forderte, dass die Bundesregierung die Verbrechen des IS an den Jesiden als Völkermord anerkennen solle, und erbat Unterstützung beim Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten.

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