Politik

ZÊD zu Besuch in Armenien

Unser Vorsitzender Dr. Irfan Ortaç bereiste, auf Einladung des Stifters Albert Sevinc, die Republik Armenien.
Dort besichtigte er verschiedene soziale Projekte, darunter befand sich u.a. ein von Stifter Albert Sevinc gegründetes Seniorenheim, das von dessen Stiftung unterhalten wird.
Albert Sevinc ist mit seiner Stiftung nicht nur in Armenien aktiv, sondern unterstützt viele andere karitative Einrichtungen, wie z.B. in Syrien, im Irak aber auch in Deutschland, unabhängig und ohne Unterschiede in Glauben und Ethnie zu machen. So unterstützte er in Syrien und dem Irak sowohl christliche wie êzîdische Projekte.
Ebenso konnte Dr. Ortaç etliche namhafte Persönlichkeiten der armenischen Diaspora-Community treffen. Darunter bspw. Prof. Dr. Mihran Dabag (Genozid-Forscher an der Universität Bochum), Rakel Dink (Witwe des in der Türkei getöteten armenischen Journalisten Hrant Dink), den türkischen Autor Kemal Yalçın, der mehrere Bücher über die armenisch-aramäischen Genozids geschrieben hat und sich in Zukunft auch den êzîdischen Genoziden widmen wird, den armenischen Botschafter in Deutschland S.E. Herr Ashot Smbatyan, mit dem ein Gesprächstermin in Berlin vereinbart wurde, dem aramäischen Abgeordneten im armenischen Parlament Herr Arsen Mikhaylov, mit dem vereinbart wurde, dass demnächst eine Delegation des ZÊD Armenien besuchen sollte sowie vielen anderen Persönlichkeiten.

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Hinweis auf Bericht der Tagesschau

Als der BAMF-Skandal hochaktuell war haben wir etliche Interviews geführt und haben immer wieder die Frage gestellt bekommen: Glauben Sie, dass die Eziden jetzt in einem schlechten Licht stehen, weil sie die Grosszahl der Adressaten der positiven Bescheide des BAMF in Bremen darstellen?

Unsere Antwort lautete: Wenn es bei den Antragstellern tatsächlich um Eziden gehandelt haben soll, dann haben sie von den angeblich abgesprochenen Entscheidungen nicht profitiert. Dies war gar nicht nötig. Denn gerade bei den Eziden handelt es sich um eine Gruppe von Menschen, die in ihren Herkunftsländern politisch und religiös verfolgt werden. Daher steht ihnen das Rech auf Asyl zu. Das Gesetz gibt das Recht her, einer Gnadenentscheidung bedurfte es bei den Eziden nicht.

Profitiert haben nur diejenigen, die keine Eziden sind, sich aber vielleicht als solche ausgegeben haben und auf grunddessen Bleiberecht erlangten.

Nun ist das Ergebnis ist da, welches wir zu lesen empfehlen:

“Die meisten BAMF-Entscheidungen waren richtig.”

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Gratulation zur Hochzeit von Nadia Murad

Heute freuen wir uns über die Nachricht, dass die ezidische UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad sich verlobt hat. Wir gratulieren ihr herzlichst und wünschen ihr alles Glück der Welt.

Nadia Murad war genau wie Ashwaq eine der 1.100 Frauen, die im Rahmen des Kontingents auf die Initiative von Baden-Württemberg nach Deutschland kommen durfte. Die Frauen wurden hierhin gebracht, ihnen wurde und wird immer noch geholfen, ein “normales” Leben aufzubauen. Zudem bekommen sie psychologische Betreuung, um irgendwann das Erlebte zu verarbeiten und damit besser umzugehen. Dafür kann nicht oft genug gedankt werden. Das Land-Baden-Württemberg hat all diesen Frauendie Gelegenheit geboten, hierzulande ein neues Leben anzufangen.

Bei Nadia Murad führte das Programm offensichtlich zu einem Erfolg. Es ist deshalb besonders schön und erfreulich, dass es Nadia gut geht und sie in eine glückliche Zukunft schaut.

Der ZED freut sich und gratuliert!

Ser xerê be!

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Interview des SWR mit Zemfira Dlovani

Mit SWR Aktuell hat unsere stellvertretende Vorsitzende Zemfira Dlovani heute ein Interview geführt und in diesem Interview deutlich gemacht, dass die zentrale Forderung des Zentralrates in der Aufklärung besteht.

SWR Aktuell Baden-Württemberg, Sendung vom 16.08.2018 um 19:30 Uhr

Bisher hat das LKA BW unsere Anfrage nicht beantwortet, jedoch wurde aus etlichen anderen Interviews bekannt, dass im Fall der Ashwaq bereits ermittelt wird. Wir hoffen sehr, dass die Ermittlungen zu einem Erfolg führen werden und ihr Peiniger gefasst werden kann. Vorausgesetzt es handelt sich um diesen.

Inzwischen wurde auch anwaltliche Unterstützung eingeholt und Akteneinsicht beantragt. Ob und wie die Ermittlungen gelaufen sind, wird sich demnächst aufklären.

Leider wurde uns in den letzten Tagen zugetragen, dass es wohl weitere solche Fälle gab. Diesem Hinweis gehen wir nach und werden die uns bekannte Information auf ihre Seriosität prüfen.

Ashwaq hat sich in ihrem Interview mehrmals dafür bedankt, dass sie nach Deutschland kommen durfte und ihr hierzulande viel Hilfe geboten wurde. Diese Tatsache darf nicht untergehen, denn das Land Baden-Würtenberg und die zuständigen Behörden haben eine großartige Arbeit geleistet, damit die 1.100 junge Frauen herkommen und hier betreut werden. Es wäre daher falsch, die Behörden unter Generalverdacht zu stellen und das tun wir auch nicht. Dennoch muss geklärt werden, warum es soweit kommen musste, dass Ashwaq sich in Deutschland nicht mehr sicher gefühlt und verlassen hat. Schuldzuweisungen bringen niemandem was aber die Aufklärung würde bestenfalls dazu führen, dass solche Fälle sich nicht wiederholen. Das ist unser größtes Ziel.

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Bericht über Fall Ashwaq in den Tagesthemen

Vom heutigen Interview zum Fall Ashwaq wurde heute in den Tagesthemen um 21:45 berichtet.

Ab der Minute 3:32 geht es um den Fall von Ashwaq.

Es ist wichtig und richtig, dass die Medien nun vermehrt über diesen Vorfall berichten. Denn nur, wenn wir genau hinschauen, werden wir es verhindern, dass eine weitere junge Frau sich hier unsicher fühlt und deswegen eine weitete Flucht ergreift.

Wir sind bemüht, auch Ashwaq das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und würden es begrüßen, wenn sie vor Ablauf der Frist ihrer Aufenthaltserlaubnis zurück nach Deutschland kommt.

Tagesthemen vom 17.08.2018.

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Tod von Zeki Shingal

Seit Jahren und zuletzt am 03.08.2018 appellieren wir Êzîden an die Welt, dafür zu sorgen, dass die Gewaltspirale in Shingal ein Ende findet, damit auch die Êzîden in Würde und Frieden in ihrer Heimat leben können. Leider bisher ohne Erfolg.

Der Tod von Zeki Shingal hat uns Êzîden zu tiefst betroffen. Er hat in Shingal an vorderster Front gegen den IS gekämpft und hat stets für die Einigung der Êzîden geworben. Besonders abscheulich ist die Tatsache, dass die Türkischen Luftangriffe, durch die Zeki Shingali am 15. August 2018 umgekommen ist, genau am Jahrestag des Massakers auf die êzîdischen Bewohner in Koço in 2014 erfolgten.

Wir hoffen, dass der Tod von Zeki Shingali nicht umsonst ist.

Wir wünschen in erster Linie seiner Familie unser herzliches Beileid.

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Bekanntwerden von Fall Ashwaq

Vor 2 Tagen erreichte uns die Nachricht über den Fall von Ashwaq. Wir sind zutiefst betroffen und finden es sehr schade, dass wir von ihrem Fall nicht vorher Kenntnis erlangten. Vielleicht hätten wir ihre Ausreise verhindern können, in dem wir ihr geholfen hätten, sich wieder sicher zu fühlen.

Foto: Zemfira Dlovani

Ashwaq H. ist eine Êzîdin, die im Jahr 2014 von dem selbsternannten IS entführt wurde. Im Rahmen des Kontingents kam sie nach Baden-Würtenberg und fühlte sich hierzulande zunächst sicher.

Wir haben mit ihr gestern telefoniert und sie berichtete uns Folgendes:
Im Februar 2018 soll sie nach eigenen Angaben dann auf offener Straße in Schwäbisch-Gmünd ihren Peiniger getroffen haben, der sie für 100 US-Dollar gekauft hatte. Sie habe ihn sofort erkannt, er sie offensichtlich auch. Er hatte offenbar auch keine Angst erkannt zu werden, sondern trat ihr sicher entgegen und sagte ihr, dass er alles über sie wisse.

Sie ging zur Polizei und berichtete über diese Vorfälle. Die Beamten bei der Polizei sollen ihr gesagt haben, dass dieser Mann, ihr Peiniger, genauso wie sie Asylbewerber sei und dass sie nichts gegen die Situation tun könne; er habe schließlich in Deutschland kein Verbrechen begangen. Sie habe dann lediglich eine Telefonnummer bekommen, die sie anrufen könne, wenn er sie wieder auf der Straße ansprechen würde.

Mit ihr wurde heute morgen ein Interview geführt, dieses finden Sie unter folgenden Beiträgen:

Im Anschluß wurde auch mit unserer stellvtr. Vorsitzenden und Leiterin der Frauenkommission Zemfira Dlovani ein Interview geführt:

Interview auf Sputnik

Uns stellen sich viele Fragen, denen wir selbstverständlich nachgehen werden. Bei zuständigen Stellen haben wir bereits Anfragen gestellt. Es wird zu klären sein, ob ihre Anzeige aufgenommen, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Wenn ja, was war das Ergebnis? Die Sicherheitsbehörden sollen jedenfalls informiert gewesen sein, eine Stellungnahme liegt uns jedoch noch nicht vor.

Wir finden es schade, dass es soweit kommen musste und wir werden alles uns mögliche tun, damit ein solcher Fall sich nicht wiederholt. Die Frauen, die sich aus der IS-Gefangenschaft befreien konnten, sollten sich hier in Deutschland sicher fühlen.

Dafür werden wir uns einsetzen!

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Gedenkveranstaltung am 3. August 2018

Vier Jahre sind seit dem Völkermord an den Êzîden in Shingal vergangen. Am 03. August 2014 nahm die Terrororganisation IS die Region Shingal, Hauptsiedlungsregion der Êzîden, ein. Sie brachten die Männer um und verschleppten die Frauen und die Kinder. Der UNO zufolge dauert der Völkermord an den Êzîden fort. Trotz der Verpflichtung der Weltgemeinschaft, solche Taten zu verhindern, wird der Genozid aber praktisch nicht thematisiert. Auch vier Jahre später ist das Schicksal Tausender Êzîdinnen und Êzîden, die sich in der Hand des IS befinden, ungewiss.

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Kein Waffen-Deal mit der Türkei!

Ein offener Brief an die Bundesregierung

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel,
sehr geehrter Herr Martin Schulz,
sehr geehrter Herr Horst Seehofer,

seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland war die Außenpolitik Deutschlands von dem Bemühen um Frieden geleitet. Wir hoffen inständig, dass auch Sie als Verantwortliche dieses Landes diese Maxime weiterhin befolgen und bitten Sie, sich proaktiv für den Frieden im Nahen Osten einzusetzen.
Seit knapp zwei Wochen führt die Türkei in der nordsyrischen Enklave Afrin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Kurden. Die Militäroffensive wird neben den Bombardements aus der Luft durch den Einsatz von Bodentruppen unterstützt.

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ZÊD trifft Bundesaußenminister Sigmar Gabriel

Deutschland verspricht weiterhin sich für den Schutz der Eziden einzusetzen

Am 07.11.2017 trafen sich die Vertreter des Zentralrates der Eziden e.V. (ZÊD), Dr. Irfan Ortac und Zemfira Dlovani mit dem Bundesaußenminister Sigmar Gabriel in Berlin. Das Duo wurde von Dr. Gerhard Noeske, dem Co-Vorsitzenden der Christlich-Ezidischen Gesellschaft (CEG) begleitet.

Das Trio hat über eine Stunde die aktuelle Situation der Region dem Minister geschildert und die Notwendigkeit einer proaktiven politischen Intervention Deutschlands hervorgehoben. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) wurde gebeten, zwischen den Parteien und Milizen zu vermitteln, um weiteres Blutvergießen und menschliches Leid zu verhindern. Die katastrophale Situation der Zivilbevölkerung in Shingal, die prekäre Lage in Afrin, der Wiederaufbau von ezidischen Regionen und der militärische und politische Schutz der Eziden in ihren Siedlungsgebieten waren ebenfalls Gegenstand des Gesprächs. Darüber hinaus haben die Vertreter des ZÊD die Bundesregierung gebeten, sich weiterhin für die Aufnahme der schwer traumatisierten Frauen einzusetzen.

Ein besonderes Thema war die Nachkriegsordnung Iraks und Syriens. Hierbei waren die Gesprächspartner sich darin einig, dass die Eziden eine wichtige und notwendige Rolle spielen müssen. Wie und in welchem Rahmen die Vorstellung der Eziden umgesetzt werden kann, muss in weiteren Gesprächen vertieft und mit den Anti-IS Akteuren ausgehandelt werden. Sowohl der Bundesaußenminister, Sigmar Gabriel wie auch der Vorsitzender des ZÊD, Dr. Irfan Ortac sehen den Frieden als Basis für eine Nachkriegsordnung. Daher versicherte der ZÊD der Bundesregierung alles in ihrer Macht stehende Möglichkeiten zu nutzen, um in den Regionen einen Versöhnungsprozess anzustoßen. Der ZÊD werde ihre guten Beziehungen zu allen Akteuren der Anti-IS Koalition nutzen, um allen von einem Friedens- und Versöhnungsprozess zu überzeugen. „Die Zukunft unseres Volkes und die Zukunft der Völker in der Region liegt in der Versöhnung der Völker untereinander“, so abschließend Dr. Ortac. 

Bundesaußenminister Gabriel bestätigte diese These und versprach, dass Deutschland sich weiterhin für die Rechte der Eziden einsetzen werde und alles daran setzen werde, dass die Region bald befriedigt wird. Deutschland hat seine Ausgaben für humanitäre Hilfe in den letzten Jahren immer weiter drastisch erhöht. Insgesamt stellt Deutschland mittlerweile einen Betrag von mehr als 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um weltweit Menschen in Not zu helfen.

Die Situation der Eziden im Irak zeige besonders eindrucksvoll, wie massiv die Bedrohung und die humanitäre Notlage für Zivilisten in zahlreichen Konflikten sei, sagte Gabriel nach dem Treffen.

Vertreter des Zentralrats der Jesiden im Gespräch mit Außenminister Gabriel, 
© C. Gärtner / Photothek

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