ZÊD trifft Bundesaußenminister Sigmar Gabriel

Deutschland verspricht weiterhin sich für den Schutz der Eziden einzusetzen

Am 07.11.2017 trafen sich die Vertreter des Zentralrates der Eziden e.V. (ZÊD), Dr. Irfan Ortac und Zemfira Dlovani mit dem Bundesaußenminister Sigmar Gabriel in Berlin. Das Duo wurde von Dr. Gerhard Noeske, dem Co-Vorsitzenden der Christlich-Ezidischen Gesellschaft (CEG) begleitet.

Das Trio hat über eine Stunde die aktuelle Situation der Region dem Minister geschildert und die Notwendigkeit einer proaktiven politischen Intervention Deutschlands hervorgehoben. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) wurde gebeten, zwischen den Parteien und Milizen zu vermitteln, um weiteres Blutvergießen und menschliches Leid zu verhindern. Die katastrophale Situation der Zivilbevölkerung in Shingal, die prekäre Lage in Afrin, der Wiederaufbau von ezidischen Regionen und der militärische und politische Schutz der Eziden in ihren Siedlungsgebieten waren ebenfalls Gegenstand des Gesprächs. Darüber hinaus haben die Vertreter des ZÊD die Bundesregierung gebeten, sich weiterhin für die Aufnahme der schwer traumatisierten Frauen einzusetzen.

Ein besonderes Thema war die Nachkriegsordnung Iraks und Syriens. Hierbei waren die Gesprächspartner sich darin einig, dass die Eziden eine wichtige und notwendige Rolle spielen müssen. Wie und in welchem Rahmen die Vorstellung der Eziden umgesetzt werden kann, muss in weiteren Gesprächen vertieft und mit den Anti-IS Akteuren ausgehandelt werden. Sowohl der Bundesaußenminister, Sigmar Gabriel wie auch der Vorsitzender des ZÊD, Dr. Irfan Ortac sehen den Frieden als Basis für eine Nachkriegsordnung. Daher versicherte der ZÊD der Bundesregierung alles in ihrer Macht stehende Möglichkeiten zu nutzen, um in den Regionen einen Versöhnungsprozess anzustoßen. Der ZÊD werde ihre guten Beziehungen zu allen Akteuren der Anti-IS Koalition nutzen, um allen von einem Friedens- und Versöhnungsprozess zu überzeugen. „Die Zukunft unseres Volkes und die Zukunft der Völker in der Region liegt in der Versöhnung der Völker untereinander“, so abschließend Dr. Ortac. 

Bundesaußenminister Gabriel bestätigte diese These und versprach, dass Deutschland sich weiterhin für die Rechte der Eziden einsetzen werde und alles daran setzen werde, dass die Region bald befriedigt wird. Deutschland hat seine Ausgaben für humanitäre Hilfe in den letzten Jahren immer weiter drastisch erhöht. Insgesamt stellt Deutschland mittlerweile einen Betrag von mehr als 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um weltweit Menschen in Not zu helfen.

Die Situation der Eziden im Irak zeige besonders eindrucksvoll, wie massiv die Bedrohung und die humanitäre Notlage für Zivilisten in zahlreichen Konflikten sei, sagte Gabriel nach dem Treffen.

Vertreter des Zentralrats der Jesiden im Gespräch mit Außenminister Gabriel, 
© C. Gärtner / Photothek

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