Aufruf zur Mahnwache „Rettet êzidische Frauen und Kinder jetzt!“

Gemeinsame Pressemitteillung des Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. und Zentralrat der Êzîden in Deutschland e. V.

Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. und der Zentralrat der Êzîden in Deutschland (ZÊD) rufen für Mittwoch, den 25. Oktober, 16:00 Uhr zu einer Mahnwache vor der Staatskanzlei in Potsdam auf. Hintergrund für die Mahnwache ist, dass die Regierung des Landes Brandenburg den einstimmigen Beschluss des Parlaments vom Dezember 2016 missachtet. Im Dezember 2016 erhielt sie den Auftrag durch das Parlament, sich um die Aufnahme von schutzbedürftigen Êzidinnen im Land Brandenburg über ein Sonderkontingent zu kümmern. Tausende gerieten seit August 2014 in die Fänge des IS, wurden versklavt, massenweise vergewaltigt, zwangsverheiratet sowie misshandelt und mussten miterleben, wie ihre Angehörigen vor ihren Augen bestialisch ermordet wurden. Knapp 3.000 von ihnen sind bereits freigekauft, aber zutiefst traumatisiert. Sie benötigen dringend psychotherapeutische Behandlung, die ihnen im Irak nicht gewährt werden kann.
Die Landesregierung will nur noch 30 Flüchtlinge aus Griechenland nach Brandenburg holen. Dies ist nicht hinnehmbar, weil es unmenschlich ist und eine Missachtung des Parlaments bedeutet! „Die verfolgten und traumatisierten Êzidinnen und Êziden im Irak brauchen unsere Solidarität und Hilfe jetzt und können nicht auf bürokratische deutsche Lösungen warten! Deshalb rufen wir auf, dass viele engagierte Bürger sich unserer Mahnwache anschließen. Wir hoffen, dass die Landesregierung gesprächsbereit bleibt und Wege zur Hilfe tatsächlich sucht“, erklärt Sylvia Wähling, die geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums Cottbus.
Dr. Irfan Ortac, Vorsitzender des Zentralrates ergänzt hierzu: „Wir waren sehr glücklich, als die Entscheidung fiel, dass einige missbrauchten und traumatisierten Frauen nach Brandenburg gebracht werden. Denn dadurch wären einige Seelen gerettet. Umso enttäuschter sind wir, dass dieser Beschluss des Parlaments nicht wie ursprünglich gedacht, umgesetzt wird. Wir appellieren an die Landesregierung: Lassen Sie uns zusammensetzen, damit im Sinne dieser Frauen entschieden wird.“
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an:
Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. Zentralrat der Êzîden in Deutschland

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